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Meine Wurzeln
Ein rechtes Schleswig-Holstein-Kind bin ich, geboren und aufgewachsen in Süderbrarup, Angelns heimliche Hauptstadt.
Dieses Angeln hat nun nichts mit Fischen zu tun, sondernbezeichnet einen Landstrich zwischen Flensburg, Schleswig und Kappeln, also nordöstliches Schleswig-Holstein.
Der Namen ist von dem Volksstamm der Angeln zurückzuführen, heute nennen wir uns Angeliter.

Die Angeln haben in der zweiten Hälfte des 5. Jahrhundert ihr Land verlassen und sich auf der britischen Insel niedergelassen. Die Angeliter sind Nachfahren von den Wikingern, die sich später hier ansiedelten.

Angeln ist ein hügeliges Land, das vorwiegend landwirtschaftlich genutzt wird. Auffällig sind viele kleine Felder, die von so genannten Knicks getrennt werden und dementsprechend kurvenreich führen die Strassen durchs Land.
Der höchste Berg in Angeln ist der Scheersberg mit 71 m, auf dem sich eine germanische Thingstätte befand.



Grabhügel Kummerhy



Überhaupt kann man gerade in Süderbrarup die Geschichte bis in die Bronzezeit zurückverfolgen. Zu nennen ist das Hünengrab Kummerhy, das etwa 100 Meter westlich vom Thorsberger Moor liegt. Es wurde 800 v. Chr. errichtet und wurde von einem Steinkreis umgeben, der immer noch zu sehen ist.


Das Moor war vor etwa 2 000 Jahren der größte und bedeutendste Opferplatz der Landschaft Angeln, das zentrale Stammesheiligtum der Angeln. Die Kultstätte war dem Gott Thor geweiht.
Hier wurden über 500 Jahre sehr wertvolle Opfergaben deponiert .Auf einer Informationstafel am Moor ist folgendes zu lesen: "Vor zweitausend Jahren war dieses Moor der größte und bedeutenste Opferplatz der Landschaft Angeln. Thorsberger MoorZahlreiche Tongefäße mit Weihegaben wurden hier geopfert. Die meisten und wertvollsten Gegenstände wurden um 200 n. Chr. geweiht: Zahlreiche Waffen, Teile der persönlichen Ausstattung von Kriegern, darunter ein selberner Gesichtshelm, zwei vergoldete Zierscheiben,Kleidungsstücke, Münzen - vielleicht die Ausrüstung eines besiegten Heerhaufens.
Ausgegraben 1860/61 von C.Engelhardt.
Funde in der Ausstellung des Archäologischen Landesmuseum Schleswig und im Nationalmuseum Kopenhagen." Heilige Quelle

In der Nähe des Moores befindet sich eine radiumhaltige Quelle, die noch fließt, sie war in früheren Jahren eine Wahlfahrtsstelle, sie wird "Heilige Quelle" bezeichnet.
Mir erzählte man in Kindertagen, dass das Wasser Krankheiten heilen könne, wenn man aus ihr in einer Vollmondnacht trinken würde.

Aus diesen Wallfahrten, so vermutet man, ist der Ursprung des Brarupmarktes zu suchen. Es handelt sich um den grössten ländlichen Jahrmarkt in Schleswig-Holstein, , er findet immer am letzten Juli-Wochenende statt.
Zum Brarupmarkt gehört der Pferdemarkt dazu wie das Riesenrad und die Festzelte. Diese alte Tradition wird eisern am Leben gehalten, obwohl es sich geschäftlich kaum lohnt. Heute ist er immer noch ein beliebter Treffpunkt für ehemalige Süderbraruper. Diese kommen zum Brarupmarkt in ihr Heimatdorf, in einem bestimmten Zelt auf dem Marktplatz findet man dann zusammen, um sich wiederzusehen und sich auszutauschen.

Das Wappen von Süderbrarup zeigt das Sonnenrad, es ist ein Zeichen der Sunna. Es befand sich unter den zahlreichen Fundstücken, die aus dem Thorsberger Moor geborgen worden sind. Das Schmuckstück, offenbar eine Gürtelschließe, stammt aus der Zeit von 100 v.Chr. bis 400 n.Chr. Der Dreipaß wurde zur Vorlage für das Wappen.

Süderbraurup ist ein reines Bauerndorf, in dem noch viele reetbedeckte Häuser zu sehen waren. Eines wurde dem Freilichtmuseum in Molfsee überführt und kann dort besichtigt werden.

Mit damals 3000 Einwohnern war die Gemeinde übersichtlich, ich wohnte am Rande des Dorfes. Unsere Strasse war umgeben von Feldern und Wiesen.
Dementsprechend bin ich gross geworden, habe gelernt, Kühe zu melken, zu reiten, habe auf dem Feld Rüben gehackt, Kartoffeln gesammelt oder Kühe die Strasse entlang getrieben.

Meinen Führerschein habe ich auch in Süderbraurup gemacht. Es war nicht schwer, es gab nur eine Hauptstrasse, ansonsten nur rechts vor links und manchmal Kühe auf der Strasse. Aber keine Ampeln , 2-spurige Strassen oder gar Zebrastreifen.

Da wir einen grossen Garten hatten, war Schnüsch eines unserer Lieblingsgerichte, wenn Fleisch, dann vom Angler Rind oder vom Angler Sattelschwein, beides besondere Züchtungen aus unserer Region und später durfte ich dann auch Angler Muck trinken. Ein alkoholisches Getränk, für das es extra gefertigte Gefässe und Gläser gibt.


Hier das Rezept :

Angler Muck warm:

Zutaten
1/2l Rum
4 El. Zucker
8 El. Zitronensaft

Zubereitung
1/2 l Wasser, Rum, Zucker und Zitronensaft in einen Topf geben und erhitzen, aber auf keinen Fall kochen lassen! Dann heiß in Gläser füllen und genüsslich schlürfen, wenn man einer Aufwärmung bedarf.

Angler Muck kalt
...ist eine Mischung aus Zitronenlimonade und Korn.

Aber Achtung!

Der Muck wird in seiner "belebenden" Wirkung sehr oft weit unterschätzt...

Limonade und Korn wird im Verhältnis 3:1 gemischt und kalt gestellt. Mit Eiswürfeln servieren.

Kummerhy


Und
hier noch ein Fotobericht von einem Ausflug auf den Heidberg, ein Naturschutzgebiet bei Süderbrarup.

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letzte Änderung 4.02.13