Home  Neues  Über mich  Geschichten  Fotos  Fotoberichte  und mehr Bilder  Gedichte  Grußkarten  Freunde  Gästebuch  Disclaimer 
Geschichten mit Tieren      Eine Seite zurück



15.12. 2014

Heute erzähle ich euch mal eine Geschichte, die nichts mit dem Meer zu tun hat. Mitte September fiel es mir das erste Mal auf: Ein kleines braunes Zwergkaninchen saß in Nachbars Garten auf dem Weg und kuschelte mit einer Katze!
Wie ich später erfuhr, gehörte das Kaninchen aber nicht zu den Nachbarn, es war wohl irgendwo weggelaufen, so war die Vermutung. Jedes Mal, wenn ich draußen im Garten war, suchte ich das fremde Land nach dem Kaninchen ab. Könnte es den Winter überstehen? Hatte es genug zu fressen? Ich hörte mich in der Nachbarschaft um, keiner vermisste das Tier.
Dann brachte ich aus der Stadt Möhren mit Kraut nach Hause und legte frisches Grün auf die Grenzsteine zum Nachbarn. Am Anfang interessierte sich das Kaninchen überhaupt nicht dafür, dann eines Tages sah ich, dass das Grün, das ich jeden Tag erneuerte, weg war. Nun lockte ich das Kaninchen mit leisen Worten und Karottengrün an den Zaun. Nach einigen Tagen saß es schon 1 Meter von mir entfernt und fraß das, was ich ihm mitgebracht hatte. Wollte ich mich ihm nähern, sprang es aber schnell wieder weg.
Dann Anfang November sah ich es zum ersten Mal in meinem Garten. Irgendwie freute es mich, ich wollte doch, dass es dem kleinen Tier gut geht und da war ich mir eben nicht sicher, ob es überleben würde, wenn Eis und Schnee den Garten bedecken würde. Das arme Tier würde doch erfrieren, verhungern oder von den Vögeln geschlagen werden. Das wollte ich unbedingt verhindern. Natürlich dachte ich auch an den Frühling, an die jungen Triebe in meinem Garten, die ihm sicher gut schmecken würden. Aber bis dahin war es ja noch lang hin. Dann kam es jeden Tag so gegen 10 Uhr Vormittags in meinen Garten und setzte sich mitten in mein Kräuterbeet.
  Es fraß das, was ich ihm mitgebracht hatte und wurde immer zutraulicher. Ende November fraß es mir aus der Hand und zwei Tage später durfte ich es streicheln. Immer noch war ich unsicher, was ich tun sollte. Es war ja an die Kälte draußen gewöhnt, wenn ich es jetzt ins Haus bringen würde, wäre das vielleicht auch nicht richtig. Ich überlegte, ob ich ihm einen Stall in unserem Schuppen einrichten solle, einen Käfig konnte ich nicht organisieren, aber das wäre auch der letzte Ausweg gewesen, das Kaninchen war die Freiheit gewöhnt, da konnte ich es doch nicht einsperren. Aber eine Transportkiste konnte ich auftreiben. Für den Fall der Fälle.
Ich sprach mit meinem Mann, wir überlegten, ob wir einen Unterschlupf für das Zwergkaninchen bauen könnten und wie es auszusehen hätte. Dann sprach ich nochmals mit der Nachbarin, die mir erzählte, dass sich die Herkunft des Kaninchens geklärt hätte. Drei Gärten weiter von mir lebt es in einem Freigehege und hat dort wohl einen Durchschlupf zu unseren Gärten gefunden. Sie hätte es am Abend beobachtet, wie es zurück in einen Stall gelaufen sei.
Inzwischen mag ich es nicht mehr missen. Gegen 10 Uhr sitzt es in meinem Kräutergarten, knabbert dort, was noch grün ist und beobachtet unsere Tür zum Hof. Wenn ich dann in den Garten gehe, kommt es mir entgegen gehoppelt, lässt sich streicheln, holt sich sein Karottengrün ab und trollt sich dann wieder.
Inzwischen kommt es auch zu mir, ohne, dass ich etwas zum Fressen dabei habe. Es stupst mich an und wartet, dass ich es streichle.  Eine Freundschaft ist entstanden, über die ich mich freue.
Ich vermisse das Häschen richtig, wenn es mal nicht kommt, weil es zum Beispiel heftig regnet. Und mir ist klar geworden, dass das Kaninchen gar kein armes Kaninchen ist, es geht ihm gut. Es hat viel Auslauf und zeigt seine Freude durch hakenschlagende Sprünge in meinem Garten. Inzwischen hat es meinen gesamten Garten erkundet. Vor kurzem schaute mein Mann aus dem Fenster und fing an zu lachen: "Schau doch mal, du wirst erwartet!" Da saß das Kaninchen auf unserem Hof, zwei Meter von der Küchentür entfernt und beobachtete diese. Natürlich bin ich hinausgegangen und habe es begrüßt.

Ich bin gespannt wie sich diese Freundschaft entwickelt. Ich glaube, ich könnte es auch verkraften, wenn es sich im Frühjahr an den jungen Trieben gütlich tut. Glaube ich zumindest, so ganz sicher bin ich mir nicht.....


Weitere Fotos sind hier zu finden.




Eine Seite zurück         nach oben      Geschichten mit Tieren

letzte Änderung 16.12.14