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Donnerstag, 10 Juni 04
Erich war noch immer etwas angeschlagen von der Fahrerei vom Vortag. Es ist für uns Flachländer doch ganz ungewohnt, diese engen Kurven ständig fahren zu müssen, wobei ich ihn ab und zu durch spitze Schreie erschreckte, wenn ich in so einer Kurve in die Tiefe blickte oder uns ein Bus entgegenkam. Also zusätzlicher Stress durch mich. Wir verabredeten, dass er einen gemütlichen Tag auf dem Balkon verbringen wollte und ich würde mich ein wenig in der Gegend umschauen. So hatte ich doch noch Gelegenheit, Rüti und Umgebung zu Fuss zu erkunden. Dany hatte mir geschrieben, dass ein Wanderweg von Rüti nach Wald existiert, die Richtung wusste ich nun ja schon. Ich überlegte kurz, ob ich ihn von meiner Idee, ihn zu besuchen , telefonisch unterrichten sollte, entschied mich aber dagegen, denn wenn ich die Aktion abbrechen würde, würde er umsonst warten und sich eventuell noch Sorgen machen. So ging ich dann los, Richtung Wald. Nachdem ich schon 1, 2 km gegangen war und immer noch keine Wanderweg-Ausschilderung gefunden hatte, machte ich wieder kehrt und versuchte eine andere Möglichkeit. Und diese war genau richtig. Es war eine wunderschöne Gegend, sanfte Hügel, Wald, Pferde und blühende Wiesen. Dany hatte nicht zuviel versprochen. Als ich dann tatsächlich in Wald stand, war ich mächtig stolz auf mich. Na ja, es war nicht sehr weit, aber für mich mit meiner Angst, die Orientierung zu verlieren, war es schon etwas Besonderes , einfach so ohne Telefon loszulaufen. Als Dany mich dann vor seiner Haustür stehen sah, war er erst total überrascht, aber dann freute er sich. Wir unterhielten uns ein wenig, ich rief dann Erich noch an, er sollte sich keine Gedanken machen, wenn ich länger wegbleiben würde, denn auch ihm hatte ich nicht verraten, was ich vorhatte. Hatte nur gesagt, ich würde so ein, zwei Stunden ein wenig in der Gegend rumstromern. Dann ging es wieder los, hinein in die Mittagshitze, aber frohen Mutes. Es war eine kleine Wanderung von etwa 12 km insgesamt, aber sie hat mir sehr viel Freude gemacht. Vor allem, weil die Umgebung so neu für mich war. |