Geschichten aus der Küche       Eine Seite zurück

Vor einigen Tagen war ich mal wieder auf der Suche nach neuen Ideen, um etwas Abwechslung auf den Mittagstisch zu bringen. Schnell blätterte ich den Ordner durch, den ich eigens dafür angelegt hatte und wurde auch fündig. Da ich nicht kochen kann, achte ich stets darauf, dass die Rezepte einfach und gut nachvollziehbar sind. Dieses stand unter dem Motto: "Kochen kinderleicht" Na, das ist doch gerade richtig für mich!

Wie immer stand ich etwas unter Zeitdruck, also notierte ich mir nur schnell die Zutaten, die ich benötigte und schon war ich aus dem Haus. Es sollte ein Gemüseauflauf werden und die Zusammenstellung war sehr vielversprechend, fand ich. Am frühen Vormittag war ich dann wieder zu Hause, mit dabei hatte ich ein Bund Möhren, einen Kohrabi, 3 Stangen Lauch, 6 Paprikaschoten und 400 gr. Champignons. Ich schaute in das Rezept, es wurde 50 g Karotte verlangt, auch Kohlrabi und Lauch in der gleichen Grössenordnung. Schnell war die Küchenwaage zur Hand, eine Karotte wog schon 80 Gramm! Eine halbe Karotte für 4 Personen? Ich kam ins Grübeln und schaute gedankenversunken mein Bund Karotten an. Ich entschied, dass das Rezept für eine Person ausgelegt war und da ja Gemüse gesund ist und man nie genug davon haben kann, fing ich an, das gesamte Gemüse zu putzen!  

                                                         Der nächste Arbeitsvorgang stellte mich dann aber vor ein unlösbares Problem: Karotte, Kohlrabi, Lauch Paprika in Würfel schneiden. Bei den Karotten ging es ja noch, nur schade um den ganzen Abfall, nun war ich froh, dass ich das ganze Bund geputzt hatte, da blieb ja kaum was übrig! Aber versuche mal, den Lauch in Würfel zu schneiden! Also, ich habe es nicht geschafft. Als ich alle drei Stangen klein hatte, sass ich vor einem Haufen kleiner Schnipsel und Lauchringen! Kinderleicht stand da doch, oder? Na ja, so waren es eben Lauchringe, die ich in den Auflauf gab.

Nun noch die Sosse, dann ab damit in den Ofen, ich freute mich schon, gearbeitet hatte ich nun schon genug! In dem Rezept war für die Sosse 50 g Butter, 10 g Mehl und ein Liter Milch angegeben, wenn ich nun davon ausging, dass es für eine Person gedacht war, benötigte ich 4 Liter! Soviel hatte ich nicht im Haus. Also schickte ich meinen Mann los, Milch holen, ich wog zwischenzeitlich den Rest der Zutaten aus und machte mich auf die Suche nach einer grossen Auflaufform, denn ich sah, was sich an meinem Herd entwickelte, die Mengen nahmen grosse Ausmasse an, irgendwo hatte ich noch so ein Riesentopf stehen.

Um das ganze nun abzukürzen, die 4 Liter Milch habe ich nicht verwendet, als selbst mein Topf zu klein wurde, kam mir schon der Verdacht, dass das alles nicht so richtig ist und die Sosse immer mehr die Form einer Suppe annahm. Ich habe dann das ganze geschichtet und in den Ofen geschoben.

Trotz aller widriger Umstände schmeckte der Auflauf .....und das eine ganze Woche!

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letzte Änderung 8.02.06