Apfelmus, die dritte

Ich habe es noch einmal versucht. Wollte das Kapitel nun endgültig abschliessen. Die Überschrift hatte ich in Gedanken schon: Apfelmus - Es ist vollbracht! Meine Kollegin brachte mir nochmals Äpfel, dieses Mal gepflückte, damit sichergestellt war, dass keine Tierchen darin hausten. Voller Elan ging ich daran, die Äpfel zu schälen und zu vierteln. Alles wurde mit der Kamera dokumentiert, ich wollte einen schönen Abschluss haben. Drei Tag davor hatte ich meine Eltern besucht und meine Mutter wollte mir Apfelmus mitgeben, ich hatte dankend abgelehnt und ihr die Geschichte erzählt. Sie meinte nur: "Auch ein viertel Liter Wasser ist viel zu wenig, die Äpfel brauchen viel mehr Wasser, mindestens einen halben Liter, sonst brennt Dir alles wieder an!" So goss ich zu den Äpfeln gut einen halben Liter Wasser, legte noch 3 Zimtstangen dazu, schloss den Schnellkochtopf und freute mich nun , endlich Apfelmus zu geniessen. Ich fand, ich hatte es verdient. Als ich den Topf öffnete, strömte mir der wohltuende Geruch von frischem Apfelmus in die Nase. Endlich! dachte ich, doch dann schaute ich hinein. Es war kein Apfelmus, es war Apfelmus-Suppe!!! Viel zu dünn, um als Apfelmus durchzugehen. Vielleicht bringt das Pürieren ja noch was, dachte ich und voller Tatendrang ging ich dran, das ganze zu pürieren. Natürlich hatte ich vergessen, die Zimtstangen vorher zu entfernen. Mein Arbeitsgerät hatte inzwischen volle Arbeit geleistet, lauter kleine braune Stücke schwammen in der Suppe, dicker war sie auch nicht geworden. Ich versuchte noch, abzugiessen und die Zimtstangenstücke rauszufischen, aber es war zwecklos. So enttäuscht war ich, dass ich alles in den Ausguss kippte!! Nix mit "Es ist vollbracht" Inzwischen hat mich allerdings der Ehrgeiz gepackt. Ich werde es schaffen - ich weiss es - Irgendwann sicher *gg*



Nachdem mir eine Woche später ein Kollege von ihm selbst zubereiteten Apfelmus mitbrachte mit den Worten" Damit Du mal weisst, wie so etwas schmeckt!", packte mich die Wut auf mich und auf die Äpfel. Ich nahm die Früchte, die schon wieder seit Tagen zu Hause rumlagen, schälte sie, warf sie in einen Topf, goss Wasser dazu und rauf auf den Herd damit. Als ich meinte, sie hätten genug gekocht, kam noch etwas Zitrone dazu und dann wurde das ganze püriert. Nachdem ich vorsichtig einen Teelöffel voll probiert hatte, fing ich an zu jubeln: Ich hatte einen wundervollen Apfelmus gekocht!

JUCHUUUH!!!!     Ich kann kochen!!!!!
Hab ich es doch ohne fremde Hilfe geschafft, einfach so, wenn das kein Beweis ist!!!!!!

zum 2. Teil                                                       Geschichten aus der Küche