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Geschichten vom Alltag      Eine Seite zurück

Das Alter

Seit einigen Jahren treffe ich mich mit 8 Kolleginnen aus meiner ehemaligen Filiale so alle vier bis acht Wochen zum Essen in einem Lokal.
Früher haben wir mal zusammen gearbeitet, nun arbeiten fast alle an anderen Plätzen. Es ist eine sehr redefreudige Gruppe, ich nenne sie "meine Lästergruppe", weil wir schon den Tratsch in der Arbeitsstelle durchhecheln oder uns über den Arbeitgeber austauschen. Aber es wird nie gemein oder verletzend, ist eher ein liebevolles Lästern.

Wir suchen uns meistens ein neues Lokal, das Ausprobieren macht uns Freude.
Kürzlich waren wir in einem spanischen Restaurant, es wirkte sehr gemütlich mit lauschigen abgetrennten Ecken. Ich setzte mich ganz hinten an der Wand an den Kopf des Tisches, so hatte ich den besten Überblick. (Na ja,eigentlich war ich nur die Erste im Lokal, wenn es um das Essen geht, bin ich immer die Erste *lächel*)



Das Essen war wirklich gut und die Themen sehr amüsant, irgendwann im Laufe des Gespräches kamen wir auf die Senioren zu sprechen, die es doch schwer haben, mit der Technik Schritt zu halten. Auch mit dem Sehen und Hören haben viele Schwierigkeiten. So manch einer mag es nicht zugeben und versucht dann, die Angestellten mit Tricks zu überreden, das Gewünschte für sie zu tun. Eine meiner Kolleginnen schilderte gerade so eine Begebenheit, als ihr Blick auf mich fiel. Ich hatte mich ganz entspannt an die Wand gelehnt und hörte zu. "Wir meinen natürlich nicht Dich", meinte sie erklärend, "Du bist ja eigentlich noch keine richtige Rentnerin!" Alle anderen stimmten ihr zu, ich auch, denn da hatte ich wirklich noch Zeit, ich bin schliesslich erst Frührentnerin!!!!!



Es würde wieder ein gemütlicher Abend, doch irgendwann mahnte die erste zum Aufbruch, der Kellner kam, um abzukassieren. Er stand am anderen Ende des langen Tisches und nannte jeder den Betrag, den diese zu zahlen hatte. Beim ersten Mal verstand ich überhaupt nichts, denn ich hatte noch nicht einmal mitbekommen, dass ich an der Reihe war. Als er mir das zweite Mal den Betrag nannte, verstand ihn auch nicht und bat ihn, etwas lauter zu sprechen, da ich etwas schwerhörig sei, als ich mir beim dritten Mal nicht ganz sicher war, ob ich es richtig verstanden habe und den (falschen!) Betrag wiederholte, bat ich ihn, die Summe doch aufzuschreiben und mir den Zettel dann durchzureichen. "Aber bitte in grosser Schrift, denn ich habe meine Brille nicht dabei!" war mein Zusatz. Könnt Ihr Euch vorstellen, was das für ein Gelächter bei meinen Kolleginnen auslöste? Na ja, nicht nur bei ihnen, ich habe herzhaft mitgelacht.




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letzte Änderung 8.02.06