Eisblumen

Eisblumen

Staunend stehst du im Schnee,
spürst nicht Wind noch Kälte.
Schönheit erfüllt dich
mit wärmender Freude.
Du siehst in einen Garten
voller Blumen,
die der Frost brachte.
Und dich fasziniert
die wundersame Phantasie
der Vielfalt.
Eine Harmonie
in Vollendung,
die Schöpfung des Winters.

Langsam trittst du näher,
zärtlich gleiten deine Finger
über die Linien
der Blütenblätter.
Sie sind zerbrechlich
in klirrenden Schönheit.
Du möchtest sie bewahren
und berühren.
Deine wärmende Hand
liebkost
zarte Blütenkelche
in immer neuer Form.

Dann stehst du plötzlich da
und kannst nicht verstehen.
Deine Eisblumen,
die du erhalten wolltest,
mußten sterben.
Unter deiner Liebe.

Und langsam
rollen Tränen.
Stumme Zeugen
auf leerem Glas.

Eisblumen sind schön,
mein Freund..
doch sie kennen keine Liebe.
Nur aus der Entfernung
sind sie freundlich
und für dich da.
Sie blühen
in einer bizarren Schönheit,
und doch leblos,
erstarrt in ihrer Pracht.
Nur Kälte
läßt sie erstrahlen.
Und sie hassen alles wärmende.
Traurig müssen sie gehen,
wenn du sie
nicht so akzeptiert,
wie sie sind.

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