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Im Sommer diesen Jahres trafen wir die Entscheidung, unser Haus zu verlassen, um irgendwo eine neue Heimat zu finden. Das Kind war aus dem Haus, der Schnitt der Räumlichkeiten entsprach nicht mehr unseren Bedürfnissen, aber ausschlaggebend war für uns, dass dieses Haus verkauft werden sollte. Wir fingen an, ganz lässig, auch dem Immobilienteil der Zeitung Aufmerksamkeit zu schenken und waren schnell beruhigt ob der vielen Angebote, die sich uns boten.Dann kam der Zeitpunkt, an dem sich die Angebote unserem gewünschten Umzugstermin näherten. Die ersten Anrufe wurden getätigt, Besichtigungstermine festgelegt. Uns schwebte eine große freundliche Erdgeschosswohnung vor mit Terrasse, vielleicht kleinem Garten dazu, mit guter Verkehrsanbindung, aber ruhig und eigentlich mitten in der Natur und das zu einem Superpreis. |
der Esstisch wird auseinandergebaut |
Das war illusorisch, bald merkten wir, dass wir irgendwo Zugeständnisse machen müssten.
Hier in der Großstadt wollten wir nicht bleiben, also antworteten wir auf Angebote, die außerhalb lagen.
Wir fuhren in kleine Dörfer, in denen die Verkehrsanbindung völlig fehlte, sahen total heruntergekommene Häuser,
die schöngeredet wurden. Aber es gab auch andere Reaktionen der Anbieter. Einmal lautete die erste Frage meines Gesprächspartners: "Wollen Sie WIRKLICH nach Lensahn?" Nun, wir haben es uns dann überlegt und sind nicht gefahren. Dann endlich fanden wir ein Objekt, in dem alles für uns stimmte. Die Lage, die Größe, der Preis…..verhältnismäßig schnell fanden wir unser neues Heim. |
Ruhepause im Freien |
Nun war es eine Wohnung, wir hatten gut 20 Jahre in einem Haus gewohnt mit geräumigem Keller und Hochboden. So machte ich mich im Keller daran, zu sichten, was man entsorgen könnte. Die ersten Tage waren schlimm. Alles was ich an einem Tag aussortiert hatte, konnte ich am nächsten Tag noch so gut gebrauchen, dass ich es wieder zurückstellte. Ich fing an, in Erinnerungen zu schwelgen. Auch längst vergessene Hobbies von mir kamen wieder zum Vorschein, der Linoldruck oder die Seidenmalerei zum Beispiel, alles war noch da, vielleicht würde ich ja mal wieder……….. In der zweiten Woche nahm ich mir vor, dass ich von drei Dingen, die ich in die Hand nehmen würde, zwei vernichten würde. Immer, wenn ich in Wegwerflaune war, stiefelte ich in den Keller. |
auch das Sofa kommt mit....welch ein Glück! |
Und es klappte, Mann, war ich stolz,
die unentbehrlichen Sachen schmolzen wie Schnee in der Sonne. Gerade hatte ich den letzten Schrank zu fassen, da kam Erich nach
mir sehen. Schaute sich alles an, was weg sollte und fragte mich entgeistert: "Das willst du alles wirklich nicht mehr haben?"
Und fing an, viele Dinge wieder zurückzustellen. Wir haben uns dann in der Mitte getroffen und waren ein wenig besänftigt,
weil die Dinge dann noch auf dem Flohmarkt landen würden. Was war ich froh, als ich das geschafft hatte. Als wir dann allerdings den Hochboden sichteten, fing alles von vorn an. Lauter Kindersachen von Anika, ihr erstes Kuscheltier, ihre Spieluhr, erste Zeichnungen, Spielzeug und Bücher. Wir ließen Anika entscheiden. Ich muss allerdings gestehen, dass ich die von ihr aussortierten Dinge noch einer Prüfung unterzog, wobei ich wieder vieles zurücktat in einen Umzugskarton. |
endlich ist alles verstaut |
Das Packen danach war wirklich nicht schlimm, da wir schon in die Wohnung hinein konnten, brachten wir die Kartons
so nach und nach an den neuen Ort. Manchmal musste ich wieder etwas zurückholen, weil ich es brauchte.
Aber das war nicht viel. Die wichtigsten Dinge bewahrte ich nun im Arbeitszimmer auf, die sollten zum Schluss eingepackt werden,
damit sie auch griffbereit waren in der neuen Wohnung. Am Tag des Umzugs fiel mir ein, dass ich die Badezimmerschränke noch nicht ausgeräumt hatte. Damit war ich auch beschäftigt, als die Familie und meine Freunde kamen, um zu helfen. Umzugserprobt hatten sie schnell die letzten Dinge verpackt, ohne Beschriftung, versteht sich. Meine wichtigen Dinge habe ich so erst 5 Tage später wieder gefunden. |
das noch fast leere Wohnzimmer |
Ich hatte auch nicht an Kaffee gedacht, die Tassen waren schon "drüben".
Aber liebe Nachbarn halfen mit Tassen, Kaffee und sogar mit Brot und Käse aus. Echt stark.. Während des Einräumens in den Umzugwagen kam mir ein Helfer entgegen mit einem großen Müllbeutel, der bis oben hin voll war. Ich hatte Kleider und die Betten in solche Säcke gefüllt, aber er meinte, da hätte ich wohl alles rein geschmissen, was gerade herumlag. Konnte ich mir gar nicht vorstellen! Also lächelte ich ihm nur kurz zu, dann war es schon vergessen für mich. |
......nun wieder alles ausräumen! |
Später, beim Auspacken der Sachen wurde ich wieder daran erinnert. Man hatte auch den Müllsack mitgenommen,
der eigentlich noch entsorgt werden sollte. Aber ganz bestimmt: Reingeschaut habe ich nicht, sonst hätte ich sicher noch
etwas gefunden, was ich hätte gebrauchen können. Als wir im alten Haus fertig waren, kam unsere Nachbarin noch und brachte für die neue Wohnung eine Blume und eine CD von den beiden Kaninchen, die ich immer in deren Abwesenheit (sehr gern) betreut habe. Nachdem der gröbste Stress vorbei war, hab ich mir diese CD auf dem PC angeschaut. Es war ein Videoclip aus einer Camera mit Ton. Sehr süß die beiden, wie die da herumhoppelten. Allerdings muss die Aufnahme kurz vor 12 Uhr mittags angefangen haben. Denn mittendrin hört man die Kirchenglocken sehr deutlich, die Kirchenglocken, die so schrill sind, dass sie mir im Kopf wehtun. Eigentlich waren wir froh, sie nicht mehr hören zu müssen………
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Geschafft!!!!!!!!!! |
Weiter geht es später mit der neuen Wohnung. Das Einräumen war noch viel spannender als das Ausräumen.
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