Die Abenteuer eines Marienkäfers

Es war einmal ein kleiner Marienkäfer, der sehr unglücklich war.
Zwischen all den anderen Marienkäferkindern fühlte er sich einfach nicht wohl. Sie ignorierten und hänselten ihn, sie sagten ihm, er sei anders, deshalb mochte ihn keiner.
Dabei war er doch ein besonderer Marienkäfer, denn er war total schwarz mit nur zwei roten Punkten. Er war ein Zweipunkt!

So zog er in die Welt hinaus. Irgendwo, so hoffte er, würde er Artgenossen finden, die ihn mögen würden.. und wenn er ganz viel Glück hatte, würde er sogar jemanden finden, der ihn lieb hatte.

Seine Heimat war eine kleine Tanne und der Weg war sehr beschwerlich, man könnte auch sagen, oft sehr stachelig.
Aber das störte den kleinen Marienkäfer nicht, er wollte die Welt erobern.

Bald war er am Ende eines Zweiges angelangt und dort machte er dann Rast.

Es war ein besonders schöner sonniger Tag, als er einen großen „normalen“ Marienkäfer sah.

“Hallo“ rief er, "magst du mich leiden?“ "ja, wieso nicht? Komm her, hier ist es schön warm und gemütlich!"

Glücklich kuschelte sich der kleine schwarze Käfer an den großen. War das schön!
So könnte er immer liegen bleiben. Es wurde Nacht und die beiden Käfer wärmten sich gegenseitig bis zum Morgen.
Dann wurden sie geweckt vom Gesang einer Amsel, die immer näher kam, gefährlich nahe, meinte der große Käfer, der ja schon viel Erfahrung hatte. Denn Amseln fressen sehr gern Marienkäfer!

Sie trennten sich, um sich besser verstecken zu können. Der kleine schwarze Käfer hatte es leicht, er verschwand einfach zwischen den Tannennadeln.

Im Laufe des Vormittags machte er sich dann wieder auf den Weg zurück.

Aber der Platz, an dem er seinen Freund gefunden hatte, war leer.

Traurig irrte er umher, auch der große Marienkäfer machte sich Sorgen und ging auf die Suche.

Einmal verpassten sie sich nur um ein paar Zentimeter!

Aber sie gaben nicht auf!

Welch ein Glück! Am späten Nachmittag fanden sie sich wieder.

Die Freude war riesengroß, ganz nah steckten sie ihre Köpfe zusammen und erzählten sich gegenseitig, was sie alles erlebt hatten und wo sie überall waren. Und sie rückten ganz eng zusammen.

Und wenn sie nicht gestorben sind, dann kuscheln sie noch heute.